REISEZIEL Nr. 03

PHUKET

THAILAND
GESPRÄCH MIT BEN REYMENANTS

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SHARM EL-SHEIKHA

27°54'44 " N 34°19'47 " E

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GESPRÄCH MIT
BEN REYMENANTS,
TECHNISCHER TAUCHLEHRER

PHUKET

„In seiner 30-jährigen Laufbahn als Tauchlehrer hat Ben Reymenants an die 8.800 Tauchgänge protokolliert. Seit 2010 leitet er sein eigenes, auf technisches Tauchen spezialisiertes Unternehmen in Phuket. 2018 nahm er an der Rettungsaktion in der thailändischen Tham-Luang-Nong-Höhle teil, bei der zwölf Schüler befreit wurden, die dort durch Monsunregen eingeschlossen waren.

— RICK GREHAN

„ES IST EIN ORT
WIE AUS DEM BILDERBUCH:
GRÜNE BERGE,
BLAUES MEER,
WEISSE SANDSTRÄNDE.“

- Erzählen Sie uns ein wenig über Phuket.

Phuket ist eine Insel im Süden Thailands. Es ist ein Ort wie aus dem Bilderbuch: üppig grüne Berge, blaues Meer und weiße Sandstrände mit Kokospalmen. Phuket lag einst an einer wichtigen Handelsroute. Deshalb gibt es hier neben einer großen Vielfalt an Korallenriffen und Fischarten auch zahlreiche Wracks zum Tauchen. Tauchern empfehle ich das Wrack des Katamarans King Cruiser, das sich in ein Riff verwandelt hat. Es ist über und über mit lilafarbenen und weißen Weichkorallen bedeckt und zieht Schwärme von Fischen an. Wenn Sie pelagische Tiere wie Mantas, kleine Haie und Barrakudas sehen möchten, empfehle ich Koh Racha Noi.

„MEIN TIEFSTER
TAUCHGANG WAR
239-METER-
HÖHLENTAUCHGANG.“

- Wie kam es, dass Sie
jetzt hier leben und arbeiten?

Ich habe in Mexiko als Tauchlehrer gearbeitet, fühlte mich aber zu Asien hingezogen. Mein Aufenthalt in Thailand war für einige Monate geplant ... das war vor nunmehr 21 Jahren! Ich habe mich in den Ort und in die entspannte Lebensweise hier verliebt. Nachdem ich zunächst als Tauchführer auf einer Tauchsafari tätig war, gründete ich mein eigenes Unternehmen für technisches Tauchen und führte tiefe Wracktauchgänge vor der Küste durch. Danach arbeitete ich freiwillig in der örtlichen Druckkammer. Die Arbeit mit verletzten Tauchern weckte in mir eine Leidenschaft für die hyperbare Medizin, der ich mich jetzt in Vollzeit widme. Meine derzeitige Firma, Blue Label Diving, habe ich 2010 gegründet. Wir bilden technische Taucher aus, damit sie sicher in Wracks oder Höhlen gehen oder tiefe Korallenriffe erforschen können. Mein tiefster eigener Tauchgang ist 239 Meter.

„UNTER WASSER IST EIN
ZUVERLÄSSIGER
ZEITMESSER ENTSCHEIDEND
FÜRS ÜBERLEBEN.“

- Haben Sie unter Wasser
ein anderes Zeitgefühl?

Das hängt davon ab, was ich dort mache. Wenn ich durch Korallenriffe ziehe, ist es für mich wie eine Meditation. Bei der Erkundung einer tiefen Höhle scheint die Zeit jedoch wie im Flug zu vergehen. Aber bei allem, was ich unternehme, läuft die Zeit an der Oberfläche immer langsamer als die Zeit unter Wasser. Zeit ist nur eine Maßeinheit, die sich die Menschen selbst gesetzt haben. Doch wenn man sich unter Wasser begibt, ist ein zuverlässiger Zeitmesser entscheidend fürs Überleben.

„MEHR TOURISTEN
BEDEUTEN MEHR
PLASTIKMÜLL AUF
DEM MEERESBODEN.“

- Wie gesund sind die
Unterwasser-Ökosysteme in Phuket?

In Thailand setzte 2010 im Gefolge von El Niño eine ziemlich große Korallenbleiche ein. Doch die Riffe scheinen sich in den letzten zehn Jahren erholt zu haben. Die größten Bedrohungen sind Überfischung und Schleppnetze. Es gibt ein paar Umweltschutzgruppen und Naturschutzaktivitäten wie die Bergung von Geisternetzen und die jährlichen Strandsäuberungen. Aber solange der Fischfang nicht richtig reguliert wird, besteht wenig Hoffnung.

Mehr Touristen bedeuten eine größere Nachfrage nach Fisch und Meeresfrüchten und immer mehr Plastikmüll auf dem Meeresgrund. In unserem Tauchcenter wollen wir ein Bewusstsein dafür schaffen, indem wir wiederverwendbare Wasserflaschen ausgeben und Lebensmittel in Edelstahlbehältern bestellen. In Thailand gibt es einige Universitäten, die Meeresbiologie und Umweltschutz als Studiengänge anbieten, aber es bleibt noch viel zu tun.

INTERVIEWMIT

KREATIVDIREKTOR / FILMEMACHER

RICK GREHAN

„Bens Geschichte ist einzigartig. Er ist Tiefseetaucher mit Weltrekord, der alles riskiert, um die äußeren Grenzen unserer Meere zu erforschen und die Welt auf diese unerforschten Gebiete aufmerksam zu machen. Was mich an ihm fasziniert, sind die Fähigkeiten und das hohe Maß an Technologie, die für seine Arbeit erforderlich sind, wo doch schon ein einziger Fehler eine Katastrophe bedeuten könnte. Dass Ben sich zum Umweltschützer entwickelt hat, ist nicht zuletzt auf die Unmengen Plastikmüll zurückzuführen, die er auf seinen Tauchgängen in bisher unerforschte Gebiete zu sehen bekam. Er erwähnte, dass das Meer in Thailand als „schwarzes Wasser“ bezeichnet wird. Ein Name, der die Menschen zu der falschen Annahme verleiten könnte, dass ihr eigenes Schicksal nicht mit diesen Orten verbunden ist, weil wir sie nicht sehen können.“